Nachhaltiger wirtschaften durch Digitalisierung?
Unser spannender Tag beim Tri-Lux Barcamp 2022
Digitalisierung ist nicht per Definition gut fürs Klima. So haben wir schon auf unserem Blog erklärt, dass ein zunehmender Digitalisierungsgrad einen immer größeren Energiebedarf zu Folge hat - Energie, die weiterhin zu großen Teilen aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird.
Auch belegter Speicherplatz frisst Energie: Massig Dateiduplikate oder veraltete, temporäre Dateien auf der Festplatte oder dem Server treiben den Energiebedarf unnötig in die Höhe. Hier bieten wir bei JAM mit unseren Speicherplatzmanagern TreeSize und SpaceObServer bereits Lösungen zum Aufräumen von Dateien - und damit zum Energiesparen.
Gleichzeitig fragen wir uns, wie wir unsere eigene Arbeit noch bewusster und nachhaltiger gestalten können. Darum habe ich mir Daniel aus unserer Entwicklung und Marc aus unserem Qualitätsteam geschnappt, um unsere eigenen Ideen auf dem Tri-Lux Barcamp 2022 vorzustellen und kritisch zu diskutieren.
Tri-Lux Barcamp – die „Un-Konferenz“
Das Tri-Lux Barcamp in Trier, das ist eine offene Diskussionsveranstaltung, bei der die Teilnehmenden selbst bestimmen, worum es geht. Die Diskussionsthemen für die „Sessions“ (dazu gleich mehr) entscheiden sich erst zum Beginn der Veranstaltung. Und zwar gemeinsam im Plenum.
Dieses Jahr dreht sich alles um folgende Frage:
„Wie kann die Digitalisierung dabei helfen, ökonomisch und ökologisch nachhaltiger zu wirtschaften?“
Eine volle Aula. Jede:r mit guten Ideen darf teilnehmen!
Das Plenum ist voll mit Leuten aus den verschiedensten Bereichen. Denn jede:r, die oder der gute Ideen hat, darf mitmachen beim Tri-Lux Barcamp! Neben Vertreter:innen aus der IT-Branche, sind auch Kreativschaffende, Jungunternehmer:innen, Studierende , Schüler:innen und noch viele mehr gespannt auf den Tag.
Digitalisierung und Nachhaltigkeit in 16 Sessions
Gleich zu Beginn sammeln wir mit den anderen Teilnehmenden des Barcamps Ideen für die sogenannten „Sessions“. Das sind kleine, 45-minütige Diskussionsrunden, die über den Tag verteilt in den verschiedenen Räumen der Fachhochschule Trier stattfinden. Herausgekommen ist ein bunter Mischmasch an verschiedenen Themen.
Ganz schön viele Ideen! Jede:r Teilnehmer:in entscheidet sich pro Session-Runde für einen Raum und somit ein Diskussionsthema.
Es geht unter anderem um Nachhaltigkeit von IT-Hardware: Also wie kann Hardware in seiner Herstellung nachhaltiger werden und wie schafft man es, dass diese langlebiger wird? Hier besprechen wir Ideen, dass Hersteller nicht mehr auf das Verkleben ihrer Produkte setzen sollten, damit Endanwender:innen Handy Akkus auch wieder ganz einfach selbst austauschen können.
Auch das Eigenbrödeln beim Ladeanschluss kommt zur Sprache: Macht es nicht viel mehr Sinn, wenn alle Hersteller auf einheitliche Standards wie USB-C setzen?
Diskutieren macht hungrig. Daniel (l.) und Marc (r.) gönnen sich einen kleinen Snack in der Mittagspause.
Beim digitalen Design kann es auch nachhaltiger werden, darum geht‘s in einer anderen Session: Während digitale Medien natürlich nicht wie Werbeplakate in der Stadt echtes Material verbrauchen, benötigen sie trotzdem Energie zur Herstellung, Speicherung und Verbreitung. Es erzeugt beispielsweise 7 Kilogramm CO², um 1 Gigabyte zu übertragen. Geht es um Webseiten-Traffic, kann man als Faustregel festhalten:
Jeder Besuch einer Webseite stößt 1,5 Gramm CO² aus, wenn diese Seite nicht optimiert ist. Hat man viel Traffic, kommt da schon einiges zusammen. In dieser Session diskutieren wir, dass man Bilder unbedingt verkleinern sollte, bevor man sie hochlädt. Es ist auch sinnvoll, eine Datei zentral abzulegen, anstatt sie einzeln an mehrere Kund:innen zu schicken.
Wie sieht’s aus mit der Nachhaltigkeit in der Mobilität?
Heiß her geht es beim Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung in der regionalen Mobilitätsbranche: Leidet der öffentliche Nahverkehr wirklich darunter, dass er noch nicht digital genug ist? Oder liegt es eher an dem ausbaufähigen Liniennetz, den hohen Preisen und den Verspätungen – nicht zuletzt, weil Busse gern mal im Auto-Stau steckenbleiben?
Spannende Streitgespräche mit Teilnehmer:innen aus ganz verschiedenen Branchen. Hier zum Beispiel zum Thema „Nachhaltigkeit & Digitalisierung in der regionalen Mobilitätsbranche“.
Im Gespräch über Mobilität lernen wir über uns selbst, dass wir hier unterschiedliche Ansichten haben. Während die einen bereits seit Jahren auf öffentlichen Nahverkehr schwören, greifen die anderen noch sehr gern auf ihr Auto zurück – oder haben schlicht kaum eine Alternative, weil sie außerhalb der Stadt wohnen und schlecht angebunden sind.
Unterm Strich können wir uns aber einig werden: Nachhaltige Mobilität besteht idealerweise sowohl aus öffentlichem Nahverkehr - Bus, Bahn, Tram - als auch aus Individualverkehr – (E-)Auto, (E-)Bike und was man sonst noch so zur Fortbewegung nutzen kann.
Wie klappt der erste Spatenstich für die Digitalisierung?
Während die einen Branchen schon seit vielen Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten, auf eine fortschreitende Digitalisierung setzen, machen Unternehmen anderer Wirtschaftszweige erst seit Beginn der Corona-Pandemie ihre ersten Erfahrungen damit.
Aber wie kann Digitalisierung funktionieren, wenn man als Unternehmen bei Null anfängt? Mit anderen Worten: Wie klappt der erste Spatenstich? Diese Frage haben wir für JAM zum Tri-Lux-Barcamp mitgenommen und veranstalten eine eigene Session.
Hier schauen wir erstmal genauer hin, woran es bei vielen noch hapert, und sind uns einig: Vor allem kleinere Unternehmen aus IT-fremden Branchen tun sich bei dem Thema Digitalisierung häufig noch schwer.
In unserer Session sind auch zwei Vertreter von Handwerkskammern, die die Gründe dafür aber auch verstehen können. Viele Menschen aus handwerklichen Berufen haben sich damals bewusst gegen einen „Bürojob“, eine Arbeit mit dem Computer, entschieden und besitzen auch heute keine Leidenschaft für das digitale Arbeiten – häufig überfordere es mehr als es entlaste.
„Wie schaffen Unternehmen den ersten Spatenstich in der Digitalisierung?“ – diese Frage hat Hendrik für JAM in seiner Session diskutiert und präsentiert die Ergebnisse.
Nun gibt es aber auch für IT-fremde Wirtschaftszweige gewisse äußere Zwänge, die den Druck erhöhen, sich zu digitalisieren. So diskutieren wir über das Erdbeben, für das die Einführung der E-Rechnung in einigen Unternehmen vor einigen Jahren gesorgt hat. Plötzlich musste man versäumtes kurzfristig aufholen, um rechtskonform abrechnen zu können.
Ein solcher Druck von außen kann zu einem Kick-Start für die Digitalisierung führen. Wichtig ist es aber, da sind sich alle Session Teilnehmer:innen einig, dass Mitarbeiter:innen auf dem Weg mitgenommen werden müssen. Wer sich noch nicht viel mit digitalen Arbeitsabläufen beschäftigt hat, auf die oder den kann die Umstellung abschreckend wirken.
Wir formulieren konkrete Empfehlungen: Mitarbeiter:innen muss der Nutzen der Digitalisierung erklärt und ganz praktisch nahegebracht werden. Digitale Prozesse sollen der Arbeitserleichterung dienen – und so müssen diese auch verkauft werden. Offene und geduldige Kommunikation ist hier also ganz wichtig, um Mitarbeiter:innen den Umzug zu erleichtern. Und nicht unnötig zu erschweren.
Ergebnisse des Tri-Lux Barcamps 2022
Zum guten Schluss haben wir uns mit allen Teilnehmer:innen des Barcamps zurück im Plenum eingefunden und unsere Sessions-Ergebnisse vorgestellt.
Es wird schnell klar, dass in den anderen Sessions, die wir nicht besucht haben, mindestens genauso lebhaft diskutiert wurde - und in den meisten Fällen kommen die Teilnehmer:innen auf einen gemeinsamen Lösungsvorschlag.
Das war’s! Alle Ergebnisse sind vorgestellt worden und jeder nimmt neue Eindrücke mit nach Hause. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
Nach so einem spannenden Tag, nehmen wir viele neue Ideen und Eindrücke zum nachhaltigeren Wirtschaften mit zu uns nach Hause in die JAM-Villa. Wir freuen uns sehr, dass wir bei JAM die Möglichkeit hatten, beim Tri-Lux Barcamp 2022 mitzumachen.
Bis zum nächsten Tri-Lux-Barcamp!
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